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Frische Luft für Schafgarbe, Johanniskraut und Odermennig!

08.07.2022
Gemeinsames Mähen im Letter Bruch für die Vielfalt am Wegesrand, Foto: Naturschutzzentrum, Josef Schäpers (1)
Gemeinsames Mähen im Letter Bruch für die Vielfalt am Wegesrand, Foto: Naturschutzzentrum, Josef Schäpers (1)

Das ist das Ziel einer gemeinsamen Mäh-Aktion vom Naturschutzzentrum, dem städtischen Baubetriebshof Coesfeld und den Oldtimerfreunden-HLC im Letter Bruch.

Gemeinsames Mähen im Letter Bruch für die Vielfalt am Wegesrand, von links: Heinz Peirick (Oldtimerfreunde-HLC) Ingo Kappel (Baubetriebshof Stadt COE) Ludwig Lödding und Christoph Borgert (Oldtimerfreunde-HLC) mit einem Deuz F1 L514, Baujahr 1951, Markus Kockmann mit Tochter Thea, Johannes Bayer (Biodiversitätsberater LWK) Josef Schäpers (Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld, nicht im Bild).

 

Worum geht es?

Blütenpflanzen in Wegrainen brauchen regelmäßige Pflege, um ihre Blüten entfalten zu können. Damit sie nicht von Gras oder Sträuchern überwuchert werden, müssen sie regelmäßig gemäht werden. Die übliche Pflege der Raine mit Mulchgeräten hat den Nachteil, dass eine dichte Mulchschicht auf den Rainen liegen bleibt und die Blütenpflanzen ersticken. Außerdem können viele Insekten und Kleintiere dem Schlegelmäher nicht entkommen und bleiben auf der Strecke. Diese beiden Nachteile hat die alte Technik nicht. Mit den alten Messerbalken werden Gras und Blumen schonend geschnitten. Insekten kommen hierbei kaum zu Schaden. Das Mähgut bleibt zunächst auf den Rainen liegen und wird zu Heu. In dieser Zeit können die Samen der Blütenpflanzen herausfallen und im nächsten Jahr für neue Blüten sorgen. Das Heu wird dann, wie bei der traditionellen Wiesennutzung, aufgenommen und die Blütenpflanzen haben Licht und Luft für die Bildung einer neuen Blütenpracht.

Heinz Peirick bereitet seinen Lanz Bulldog D 1616, Baujahr 1956 für den Einsatz vor, Foto: Naturschutzzentrum, Josef Schäpers

Markus Kockmann mit seinem Fend Geräteträger F 230GT von 1967 im Einsatz, Foto: Naturschutzzentrum, Josef Schäpers

Der alte Lanz macht seine Arbeit hervorragend, Foto: Naturschutzzentrum, Josef Schäpers

Hintergrund der Aktion ist die Initiative „Kreis Coesfeld blüht auf – Vielfalt am Wegesrand“ und das  LEADER-Projekt „Schaffung naturnaher Wegränder in der Region Baumberge“ des Naturschutzzentrums mit den Baumbergestädten und -Gemeinden. An geeigneten Wegrändern im Projektgebiet wird - auch mit Unterstützung mehrerer Landwirte- gemäht statt gemulcht. Bei der aktuell laufenden kreisweiten Kartierung der Wegraine im Kreis Coesfeld werden zunächst diejenigen erfasst, die noch nicht völlig verarmt sind. Das sind nicht viele. Dabei wurden auch die Raine im Letter Bruch ausgewählt, in den denen noch mindestens fünf Blütenpflanzen vorkommen.  Bei diesen Wegsäumen lohnt sich der Aufwand.  Später lässt sich das samenreiche Heu auch dazu verwenden, stark verarmte Bereiche wieder mit Blütenpflanzen anzuimpfen.  Ziel ist eine generelle Umstellung der Wegrainpflege hin zu mehr Artenvielfalt.

Im Letter Bruch ist die Aktion ein Grund zu dreifacher Freude:

  • Die Blumen, Insekten, Vögel und Frösche freuen sich über neuen Lebensraum
  • Die Oldtimer-Freunde freuen sich, die in liebevoller Kleinarbeit restaurierten Geräte für einen guten Zweck einsetzen zu können
  • Die Erholung suchenden freuen sich über bunte Blumen am Wegesrand statt des Einheitsgrüns aus Gras und Brennnesseln.

Also neudeutsch: eine Win-Win-Win-Situation!