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Neustart für die ökologische Vielfalt in der Berkelaue

09.06.2020

Die seit einigen Jahren mehr oder weniger brach gefallenen Wiesen südlich der Kolvenburg und an der neuen Berkelquelle sollen wieder regelmäßig genutzt werden. Durch die richtige Nutzung können artenreiche und vielfältige Wiesen, Hochstaudenfluren und Säume entwickelt werden.

Dies entspricht nicht nur den Vorgaben für das europäische Schutzgebiet, sondern dürfte auch den Anwohnern, Spaziergängern, erholungssuchenden Touristen von nah und fern und nicht zuletzt auch der Vielfalt der Insektenwelt zu Gute kommen.

Unsere Stichworte sind „Aushagerung durch häufige Nutzung in den ersten 2-3 Jahren“ und „Anreicherung mit Mahdgut oder Samen aus artenreichen Flächen aus der nahen Umgebung“, so Birgit Stephan vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.

Bei bestem Wetter konnte letzte Woche mit der ersten Mahd begonnen werden. „Wir freuen uns, dass alles so reibungslos geklappt hat“, so Frau Nachbar von der Stadt Billerbeck. Bei entsprechender Witterung und hohem Aufwuchs, wird es im Spätsommer eine zweite Mahd geben. Vor allem die Brennnesselfluren müssen dieses und vermutlich auch im nächsten Jahr noch häufiger geschnitten werden.

Bald werden sich dann wieder Arten wie Mädesüß, Wiesenschaumkraut, Sumpf-Vergissmeinnicht, Knautien, Margeriten, Wiesen-Platterbsen, Schilf oder Sumpfdotterblumen ausbreiten - je nach Feuchtigkeit des Standortes. Samen von Mädesüß und Blutweiderich konnten bereits im letzten Spätsommer auf einer nahegelegenen Wiese gesammelt und in Streifen auf den Pflegeflächen ausgestreut werden.

Diese Arbeiten vor Ort übernimmt unsere Einsatzgruppe.

Das Naturschutzzentrum berät die Stadt in naturschutzfachlichen Fragen. Wenn die Flächen magerer und krautreicher werden, kann langfristig auf eine extensivere Nutzung umgestellt werden. „Wir sind gespannt und werden die Entwicklung in den nächsten Jahren gerne weiter begleiten und über ein regelmäßiges Monitoring beobachten“, so Birgit Stephan.

„Sumpfdotterblumen hat es hier in den feuchten Senken vor 20 Jahren noch zu Hauf gegeben, alles blühte gelb“ so eine Anwohnerin, „es wäre schön, wenn es wieder so werden könnte“.

 

An dieser Stelle ein Hinweis an die Hundehalter: Bitte nutzen Sie die Grünlandflächen nicht als Hundeauslauf! Hundekot verschmutzt das Heu und damit wird es für die Landwirtschaft unbrauchbar. Mit Hundekot können sogar tödliche Krankheiten auf Rinder übertragen werden.

 

Foto: Birgit Stephan (Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.)