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Kiebitz-Nachwuchs im Kreis Coesfeld

27.05.2020
Die Jungvögel gleichen mittlerweile ihren Eltern, können aber noch nicht fliegen. Foto: Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.
Die Jungvögel gleichen mittlerweile ihren Eltern, können aber noch nicht fliegen. Foto: Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.

Der erste Kiebitz-Nachwuchs ist fast flügge. Während sich die Küken in den letzten Wochen gut getarnt und fast unsichtbar am Boden auf den Äckern bewegten, sind sie nun als Jungvögel kaum noch von den Elterntieren zu unterscheiden. Seit Februar sind die Kiebitze wieder aus ihren Überwinterungsgebieten zurückgekehrt und haben ab Ende März mit der Brut begonnen.

Nachwuchs bei der standorttreuen, gefährdeten Art aus der so genannten Rote-Liste ist nicht selbstverständlich, da sich die Kiebitz-Bestände seit einigen Jahren dramatisch reduzieren. Daher wurde auch in diesem Jahr zum Schutz des Bodenbrüters das einjährige Naturschutzförderpaket „Feldvogelinseln im Acker“ des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Die Feldvogelinseln werden im laufenden Jahr nicht bewirtschaftet, sodass die Feldvögel brüten und die Küken flügge werden können. Die sogenannten Schwarzbrachen gehören zu den wichtigsten Flächen für den Erhalt des Kiebitzes.

Familie Frerick aus Merfeld vor ihrer angelegten Feldvogelinsel. Foto: Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.Das Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld konnte in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises sowie der Landwirtschaftskammer geeignete Brutstandorte für Feldvögel ausfindig machen. Gemeinsam mit interessierten Landwirten wurden acht Feldvogelinseln im Kreisgebiet angelegt. Darunter auch bei Familie Frerick aus Merfeld. Auf der 2 ha großen Feldvogelinsel haben nicht nur mehrere Kiebitz-Paare einen Rückzugsraum gefunden, auch Feldlerchen und Schafstelzen nutzen die Brache. Außerdem konnte in der Umgebung ein Rebhuhn-Paar erfasst werden. Diese Feldvogel-Vielfalt auf seinem Acker freut Andreas Frerick unheimlich und seine Söhne waren mit Eifer dabei, wenn es beim Maislegen auf der angrenzenden Fläche darum ging, die Kiebitz-Küken in die neu angelegte Insel zu dirigieren.

Die Initiative der Landwirte, den Feldvögeln Raum zu geben, ist ein wichtiger Schritt, damit Kiebitz, Feldlerche und Co. in unserer Landschaft erhalten bleiben. Das Naturschutzzentrum bedankt sich für die erfolgreiche Kooperation und hofft auf eine gute Fortführung im nächsten Jahr!