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Gefahr durch Eichenprozessionsspinner?

15.04.2020
Raupen des Eichenprozessionsspinners im Nest am Stamm einer Eiche, Foto: rupp.de (CC BY-SA 1.0)
Raupen des Eichenprozessionsspinners im Nest am Stamm einer Eiche, Foto: rupp.de (CC BY-SA 1.0)


Fachleute warnen vor Panikmache und übertriebenem Aktionismus.

Letztes Jahr zeigten sich in ganz Nordrhein-Westfalen die Falter, Raupen und Nester des Eichenprozessionsspinners an den Eichen in Wäldern, an Wegen und in Gärten.

Was viele nicht wissen: Eichen sind wichtige Träger der Artenvielfalt und liefern einen hohen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. In Mitteleuropa wurden bisher über 1.000 Käferarten und 179 Großschmetterlingsarten an dem eindrucksvollen Baum nachgewiesen. Hinzu kommen zahlreiche Pilze und kleinste Insektenarten. Viele von ihnen sind speziell an den Baum mit den gerbstoffhaltigen Blättern und Früchten angepasst und finden an keiner anderen Baum-Art die richtigen Lebensbedingungen.

Sogar einzelne Eichen sind extrem artenreich und können Lebensraum seltener Reliktarten sein. Von den 115 Urwaldreliktarten Deutschlands nutzen 66 Arten Eichen als Habitatbaum. Viele der größten Käferarten Mitteleuropas entwickeln sich am und im Eichenholz. (vgl. waldwissen.net)

Dummer Weise hat sich auch der ungeliebte Eichenprozessionsspinner diese Baumart als Lebensraum ausgesucht. Vielerorts befürchten Bürger gesundheitliche Schäden durch den Spinner und Insektizide werden genutzt.

Einsätze von Insektiziden zur Bekämpfung dieser einen Insekten-Art können aber gleichzeitig unzählige andere töten.

Die Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. (Karl Heinz Jelinek) erklärt ganz sachlich mögliche Risiken und macht deutlich, welche einfachen Schutzmaßnahmen ausreichend sind.

Sie steht hier zum Download bereit: 20200415_PM_ESP_AG Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.

 

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