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Frühling in der Berkelaue in Billerbeck

08.04.2020
Sumpfdotterblume in der Berkelaue, Foto: Birgit Stephan
Sumpfdotterblume in der Berkelaue, Foto: Birgit Stephan

„Wo vorher nur Brennnesseln wuchsen, kommen erste Sumpfdotterblume ans Licht.“

Im letzten Jahr wurde in der Berkelaue in Billerbeck zwischen Kolvenburg und Wassertretbecken damit begonnen, einige Flächen wieder naturschutzgerecht zu nutzen und zu pflegen. Ziel ist es, aus den artenarmen Brennnesselfluren, wie man sie augenblicklich auf vielen Flächen vorfindet, auentypische und blütenreiche Mädesüß-Hochstaudenfluren zu entwickeln.

Für diese Form extensiv genutzter Wiesen muss in den ersten ein bis zwei Jahren jedoch zunächst sehr intensiv vorgearbeitet werden. Das heißt: mehrmalige Mahd und Grubbern der Fläche, möglichst mit Entfernung der Wurzeln. Die Brennnessel ist ein sogenannter „Stickstoffzeiger“. Sie konnte sich auf den nährstoffreichen und feuchten Auenböden auf Grund der ausbleibenden Nutzung besonders gut entwickeln. Allen anderen Arten fehlte unter ihrem Massenwuchs quasi die Luft zum Atmen.

Die Einsatzgruppe Naturschutz des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld e.V. hat die Flächen nun bereits im letzten Herbst und auch im ausgehenden Winter in enger Abstimmung mit der Stadt Billerbeck gemäht. In den nächsten Tagen wird dies nun ein drittes Mal erfolgen. Anschließend werden die ersten Samen vom Mädesüß ausgestreut. Diese sowie weitere Arten wurden bereits im letzten Jahr auf einer nahe gelegenen Wiese gesammelt und in Säcken über den Winter gebracht.

Die "Einsatzgruppe Naturschutz" pflegt die Flächen in der Berkelaue, Foto: Corinna BeckeFür uns ist es ein kleines Experiment, wie schnell uns die Etablierung der Blütenpflanzen gelingt. Zwei bis drei Jahre dürfte es wohl dauern, so Birgit Stephan von Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V., aber wir sind dank der eng abgestimmten Arbeit mit der Einsatzgruppe Naturschutz eigentlich sehr optimistisch, dass schon sehr bald Erfolge sichtbar werden.

Die Hundehalter und Besucher bitten wir indes, die Naturschutzflächen nicht zu betreten und vor allem auch nicht als Auslauf für Hunde zu nutzen.

Langfristig wird es reichen, die Flächen alle 2-3 Jahre im Herbst zu mähen, so Birgit Stephan. Wichtig ist immer, dass das Mahdgut von den Flächen entfernt wird. Früher nannte man diese Art der Wiesennutzung „Streuwiese“, da das etwas gröbere Heu vor allem in den Ställen als Einstreu Verwendung fand.

Heute sind Mädesüß-Hochstaudenfluren nicht nur für das Auge der Besucher eine Freude, sondern vor allem auch für unsere heimische Insektenwelt von großer Bedeutung!